Unter dem Motto „Damit Fremde nicht fremd bleiben“ lud unser Ortsbürgermeister Peter Gauweiler am heutigen Mittwochabend um 19:30 Uhr in den Gemeindesaal zu einem Informationsabend zur Flüchtlingsthematik im Landkreis, der Verbandsgemeinde und der Gemeinde ein.
Ziel war dieses Abends war es, offene Fragen zu klären, Bedenken zu beseitigen und Hilfebietende und evtl. -suchende miteinander bekannt zu machen.
Gekommen sind ca. 50 Freisbacher jeglicher Altersstufen, sich zu informieren. Die überwältigenden Zahl an Interessenten und Hilfsangeboten war mit großer Freude und Erleichterung entgegen zu sehen. Bis zuletzt hat es – auch in unserer Gemeinde – immer wieder negative Stimmungen und Stimmen, in naheliegenden Gemeinden sogar Anfeindungen, gegeben.
Nach einer kurzen Einleitung, woher Flüchtlinge kommen, warum sie kommen und unter welchen Umständen und Strapazen sie den Weg nach Deutschland fanden, veröffentlichte Peter Gauweiler ein paar Zahlen vom Bundesland Rheinland-Pfalz bis hin zur Ortsgemeinde Freisbach.
Flüchtlinge in Freisbach in Zahlen
Nachdem Freisbach inzwischen 17 Flüchtlinge aufgenommen hat und nach dem Königsteiner Schlüssel bereits über dem Durchschnitt liegt, werden in den nächsten Tagen weitere 2 Flüchtlinge nach Freisbach kommen. Im Jahr 2016 ist davon auszugehen, dass sich diese Zahl bis zum Ende des Jahres verdoppelt. Ein Abwärtstrend ist in den nächsten 5 Jahren aufgrund des vorliegenden Weltgeschehens nicht zu erwarten.
erschwerte Integration hausgemacht
So lange das Asylverfahren nicht abgeschlossen ist, dürfen die Flüchtlinge keinen Sprachunterricht besuchen der von Bildungsträgern angeboten wird. Wenn ein Aufenthaltsstatus von den Behörden erteilt wird, dann erst besteht ein Anrecht auf Deutschkurse, sogenannte Integrationsdeutschkurse. Diese Unterrichte sind dann meist an mehreren Tagen in der Woche.
Schriftwechsel und Kommunikation mit Behörden sind für Asylbewerber schlichtweg unmöglich, da die Inhalte weder sprachlich noch inhaltlich verständlich aufbereitet sind. Eine Verständigung in englischer Sprache ist, besonders in den ländlichen Kreisen, nur schwer möglich.
Asylbewerber haben einen Anspruch auf ärztliche Hilfe. Sie erhalten jedoch keine Krankenversicherungskarte, sondern nur einen Kranken- bzw. Zahnbehandlungsschein.
Wie kann Freisbach helfen?
Grundsätzlich ist noch einmal zu betonen, dass sich Asylbewerber nicht gewerblich betätigen dürfen. Sie dürfen nicht entgeltlich arbeiten, sie dürfen keine Integrationskurse, Sprachkurse und ähnliches besuchen. Asylbewerber in Deutschland sind darauf angewiesen zu warten, bis ihr Antrag entweder genehmigt oder abgelehnt wird. Und hier greifen wir als Gemeinde ein.
Damit nun Fremde nicht fremd bleiben, brauchen wir Menschen die helfen, unterstützen und sich als Paten engagieren.
Mögliche Tätigkeitsbereiche für die Sie sich einsetzen können, sind zum Beispiel:
- Wohnraum bieten
- Objektbetreuung bieten
- Hilfen im Alltag (Wie trenne ich Müll, Einkaufen)
- Sprachunterricht
- Behördengänge/Schriftverkehr
- Koordinierung und Begleitung der Arztbesuche
- Schule und Kinderbetreuung
- Fahrräder
- Sport- und Freizeitaktivitäten
- Arbeitsgelegenheiten
- Kenntnisse über Land, Region und Ort
- Organisation von Spenden
- Versicherungsschutz für Personen im Bereich der Flüchtlingshilfe
Gemeinsames bürgerschaftliches Engagement
Wer sich ehrenamtlich engagiert zeigt, dass er sich für die Gemeinschaft in der er lebt interessiert und sich um sie kümmern möchte.
Mit Ihrem Engagement bei der Hilfsaktion für Flüchtlinge in Freisbach tragen Sie dazu bei, dass Vorurteile abgebaut werden, gegenseitiges Verständnis füreinander wächst und ein gutes Miteinander möglich wird.